Wir danken Abacus Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplars
"Samurai Sword" ist quasi das asiatische Gegenstück zum bereits bekannten "Bang!". Dort ist man ja der Sheriff, ein
Hilfssheriff, ein Abtrünniger oder ein Outlaw. Bei "Samurai Sword" dagegen ist man Shogun, Samurai, Ninja oder Ronin. Die Verbindung zu "Bang!" ist auch auf der Box
des Spiels angegeben. Der Autor ist ja auch jeweils Emiliano Sciarra. In der kleinen Box von "Samurai Sword" findet man 110 Karten, die aufgeteilt sind in 7 Rollenkarten, 12
Charakterkarten und die 90 eigentlichen Spielkarten. Ach ja, eine Übersichtskarte gibt es noch, für die Wertung (bevor mir noch jemand vorwirft, ich könne nicht rechnen *ggg*). Außer den
Karten gibt es noch 30 Ehrenpunkte (Blüten) und 36 Widerstandspunkte (Herzen) sowie die 12-seitige Anleitung.
Mit den Rollenkarten werden die Spieler drei geheimen Teams zugeordnet. Abhängig von der Spieleranzahl werden die Rollen unterschiedlich oft
vergeben. Nur der Shogun (eben der Sheriff bei Bang!) und der Ronin kommen jeweils nur einmal im Spiel vor. Nun erhält noch jeder Spieler eine offene Charakterkarte, die vorgibt, wie
viele Ehrenpunkte und Widerstandspunkte der Spieler erhält. Die Marker werden auf diese Karte gelegt. Dann erhält noch jeder Spieler seine Starthand an Karten (abhängig von der
Spieleranzahl und der Position - der Shogun erhält am wenigsten Karten). Die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel, dann kann die Schlacht beginnen. Wobei - "Schlacht" ist
vielleicht der falsche Begriff, denn einzig der Shogun liegt offen aus. Die Spieler wissen also anfangs noch nicht, welcher Spieler (eben außer dem Shogun) nun welche Rolle verkörpert.
Eine offene Schlacht ist es also eher nicht.
Gespielt wird, beginnend beim Shogun, reihum. Der aktive Spieler arbeitet in seinem Zug 4 kurze Phasen ab. Zuerst wird geprüft, ob er noch
Widerstandspunkte hat. Falls nicht, erholt sich dieser Charakter und der Spieler erhält alle Marker zurück. Anschließend zieht der Spieler zwei Karten vom Nachziehstapel. Dann darf er
Karten ausspielen und zwar beliebig viele davon. Es gibt dabei Karten die einen dauerhaften Effekt haben; diese werden deshalb offen vor dem Spieler ausgelegt. Es gibt aber auch Karten,
die einen direkten Effekt haben, der abgearbeitet wird. Auch gibt es Waffenkarten, mit denen man Gegner angreifen kann. Nach dem Ausspielen der Karten darf der Spieler höchstens noch 7
Karten auf der Hand haben. Überzählige Karten werden abgeworfen.
Nun versuchen die Spieler also, ihren eigenen Charakter besser auszustatten und gleichzeitig, die gegnerischen Parteien auszuschalten bzw.
deren Ehre zu stehlen. Für den Angriff haben die Waffen unterschiedliche Reichweiten. So hat die Karte "Kiseru" z.B. nur eine Reichweite (Schwierigkeitsgrad des Angriffs) von
"1". Damit können also nur benachbarte Spieler angegriffen werden. Gerade bei höherer Spieleranzahl sind diese Werte wichtig, da die Entfernungen ja weiter sind. Es gibt auch
Abwehrkarten, die der angegriffene Spieler zur Verteidigung ausspielen kann. Ansonsten kann man Karten nur im eigenen Zug ausspielen. Wird ein Spieler besiegt, muss dieser Spieler dem
Angreifer einen seiner Ehrenpunkte abgeben. Sobald ein Spieler gar keinen Ehrenpunkt mehr hat, endet das Spiel. Im Gegensatz zu "Bang!" kann hier niemand ausscheiden. Sobald
also ein Spieler keine Ehrenpunkte mehr hat, werden die Rollenkarten aufgedeckt und die verschiedenen Gruppen werten ihre Ehrenpunkte. Das Team mit den meisten Punkten hat gewonnen.
"Bang!" ist ja auch schon ein ganz nettes Spiel, doch dort kann man eben vorzeitig ausscheiden, was nicht jedermanns Sache ist und
in unseren Spielrunden immer wieder aufgestoßen ist. Das ist hier bei "Samurai Sword" mit den Ehrenpunkten ganz gut gelöst. Das ist ein deutliches PLUS. Das neue Setting, eben
asiatische Schwertmeister statt Westernhelden, gefällt mir auch ganz gut. Auch die Grafik und die Qualität der Karten ist sehr gut. Insgesamt ist das Spiel wirklich gut gelungen, auch
wenn es quasi nur ein "Bang!" + ist.
Fazit: wird öfters auf den Tisch kommen als das Western-Pendant.
(c)2014 Dirk Trefzger
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