Wir danken Schmidt Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die Box von "Stories!" verbirgt 100 doppelseitige Geschichtenkarten, 20 Einwurfkarten (2 pro Spieler), 10 Spielsteine, 10
Bleistifte, eine Punktetafel, einen Block zum Notieren der Begriffe, eine Sanduhr und eine übersichtliche (nur 4 Seiten) Spielanleitung. Das Material ist recht übersichtlich, ist aber
ganz funktional gestaltet. Die Karten zeigen auf beiden Seiten einen kurzen Anfang einer Story. Jeder Spieler erhält ein Blatt und einen Bleistift. Der Spielplan kommt in die Mitte und
jeder Spieler wählt sich dann noch einen Spielstein zur Anzeige der Punktzahl; der Spielplan dient eben nur dazu.
Ein Spieler ist immer der Erzähler. Er zieht die oberste Karte vom Stapel, wählt sich eine Kartenseite und legt los. Er liest den Text der
Karte laut vor. Nun müssen die Mitspieler einschätzen, welche Begriffe denn in der Geschichte vorkommen könnten, die der Erzähler gleich von sich geben wird. Die Begriffe notiert jeder
Spieler geheim auf seinem Blatt, dann plappert der Erzähler seine Story. Er hat dafür eine Minute Zeit (Sanduhr). Die Mitspieler achten nun genau drauf, ob ihre Begriffe vorkommen und
haken diese entsprechend auf ihrem Blatt ab. Jeder Spieler hat zwei Einwurfkarten, eine mit "-1" und eine mit "-2". Diese Karten kann der Spieler nutzen, um die Story
des Erzählers in die Richtung seiner eigenen Begriffe zu lenken. Dazu wirft er die Karte in die Tischmitte (bringen in der Auswertung aber Minuspunkte) und frägt den Erzähler dann gezielt
eine Frage. Sobald die Minute abgelaufen ist oder aber alle notierten Begriffe genannt wurden, endet die Runde und es werden Punkte verteilt. Für jeden Begriff, der nur von einem
einzigen Spieler genannt wurde, bekommt dieser Spieler 4 Punkte gutgeschrieben. Wurde der Begriff genannt, aber andere Spieler haben den selben Begriff auch aufgeschrieben, dann bekommt
jeder Spieler 2 Punkte. Die Minuspunkte für verwendete Einwurfkarten werden natürlich abgezogen. Es wird eine vorgegebene Anzahl Runden gespielt (so dass jeder Spieler gleich oft als
Erzähler an der Reihe war), anschließend gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Ach ja, der Erzähler muss ja auch einen Anreiz haben, die Geschichte möglichst umfangreich und gut zu
erzählen. Dazu erhält er die gleiche Punktzahl wie der Spieler, der die meisten Punkte in der Runde ergattern konnte.
Geschichtenkarten: eine Seite zeigt den Beginn einer gewöhnlichen Story, die andere Seite zeigt den Beginn einer etwas
außergewöhnlicheren Story. Hier ein paar Beispiele, was so auf den Karten stehen kann:
- "Als ich das erste Mal Ski gefahren bin..." - "Bei meinem ersten Kuss..." - "Beim letzten
Stromausfall..." - "Bei unserem letzten Umzug..."
- "Als sich mir ein Killerkaninchen in den Weg stellte..." - "Als ich in Ägypten das Grab eines Pharaos
entdeckte..." - "Als mir meine Klamotten aus der Umkleidekabine geklaut wurden..." - "Bei meinem Praktikum im Weißen Haus..."
Ganz klar, "Stories!" ist ein sehr kommunikatives Spiel. Der Erzähler muss beim Erzählen seiner Geschichte eine gewisse
Kreativität an den Tag legen und genau das liegt bestimmt nicht jedem Spieler. In dem Moment, wo ein einzelner Spieler vor einer Gruppe was erklären, vormachen, singen, etc. muss, gibt es
immer wieder Leute in den Spielrunden, die das nicht so gut können (oder auch nur meinen, dass es so ist) oder denen es peinlich ist, so etwas zu machen. Und diese Sache ist m.E. bei
"Stories!" noch deutlich problematischer, als dies z.B. bei "Tabu" der Fall ist. Packt man das Spiel aber in den richtigen Runden auf den Tisch, dann ist
"Stories!" ein sehr tolles und vor allem sehr lustiges Kommunikationsspiel.
Fazit: wer auf kommunikative Spiele steht, der sollte sich "Stories!" unbedingt anschauen.
(c)2014 Dirk Trefzger
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