Spielmaterial: - Spielanleitung - Spielplan - 240 farbige Waggons - 144 Spielkarten (Wagenkarten, Zielkarten,
Übersichtskarten) - 5 Zählsteine - Anleitung - Code-Nummer für den Web-Zugang (um Zug um Zug online spielen zu können!)
Ok.. ich muss zugeben, dass mich das Spiel auf den ersten Blick ungemein an "Transamerica" erinnert hat. Auch beim genaueren
Betrachten des Spielmaterials konnte ich das Gefühl noch nicht loswerden. Gut, das Thema ist halt identisch. Erst beim Studieren der Anleitung stellt man fest, dass es ganz anderst zu
spielen ist.
Das Spielmaterial wird bereitgelegt. Der Stapel mit den Wagenkarten wird gemischt. 5 dieser Karten werden offen neben dem Stapel
bereitgelegt. Jeder Spieler erhält 4 Wagonkarten als "Startkapital" sowie die Waggons in seiner Spielerfarbe. Außerdem erhält er 3 Zielkarten, welche verschiedene Strecken (2
amerikanische oder auch canadische Städte des Spielplans) sowie eine Punktzahl, welche man erhält, wenn man diese Strecke erfolgreich "erstellt". Von diesen drei Zielkarten muss
der Spieler dann mindestens zwei Stück aussuchen. Dann geht das Spiel los.
Gleich voarb: bei "Zug um Zug" baut jeder Spieler seine eigenen Strecken, die Streckenteile der Mitspieler dürfen, anderst wie bei
"Transamerica", nicht mitbenutzt werden. Jede Streckenverbindung besteht aus mehreren Feldern, auf welchen die Waggons gestellt werden müssen. Jede Verbindung kann nur von einem
Spieler genutzt werden, es sei denn, es sind Doppellinien eingezeichnet, d.h. es ist der Bau von zwei Strecken zwischen diesen Städten möglich. Gleich wird hier klar, dass man sich hier
gegenseitig den Weg abschneiden kann, bzw. die idealsten Strecken wegschnappen kann.
Die Strecken darf man während des Spiels bauen, in dem man entsprechende Waggon-Karten abgibt. Handelt es sich zum Beispiel um eine blaue
Strecke mit 3 Feldern, benötigt man 3 blaue Waggons, um diese Strecke bauen zu können. Teilstrecken dürfen nicht gebaut werden, man muss also immer die komplette Strecke
"zusammensparen" und hoffe, dass einem die anderen Spieler diese nicht vor der Nase wegschnappen. Bei den grauen Strecken darf man die Farbe der Kartensets auswählen, wobei man
die Farben dabei nicht mischen darf. Außerdem gibt es noch Jokerkarten (die Loks), die man zum Auffüllen fehlender Farbkarten nutzen kann.
Ist ein Spieler an der Reihe darf er zwischen drei Möglichkeiten wählen:
1. Wagenkarten nehmen: hier darf er zwei Karten nehmen (verdeckt oder offen), um Farbensets zu bilden, damit er nächstes Mal Strecken bauen
kann.
2. Eine Strecke bauen: hier kann er durch Ablegen der entsprechenden Karten, Waggons auf der gewünschten Strecke platzieren. Er erhält
sogleich Punkte für diese Strecke (je länger die Strecke, desto höher die Punktzahl) - der Zählstein wird um die entsprechende Punktezahl vorgezogen.
3. Zielkarten ziehen: er darf drei Zielkarten vom Stapel ziehen und muss sich dann mindestens eine der Karten aussuchen. Er darf aber auch
alle drei nehmen, wenn ihm die angezeigten Strecken in seine Vorstellungen passen.
Sobald ein Spieler am Ende des Zugs 2 oder weniger Waggons übrig hat, endet das Spiel; bzw. es darf noch jeder Spieler einen Zug spielen,
auch der Spieler, der das Spielende eingeläutet hat. Der Spieler mit der höchsten Punktezahl gewinnt das Spiel (wer hätte das gedacht? *grins*).
Punkte erhält man wie erwähnt beim "bauen" der Strecken sowie am Ende des Spiels für verbundene Zielkarten. Besitzt man
Zielkarten, die man nicht erfüllt hat, muss man die dort angegebenen Punkte von seiner Punktzahl abziehen. Das heißt, man sollte sich gut überlegen, welche Zielkarten man während des
Spiels aussucht. Die dort angegebenen Strecken sollte schon "erfüllbar" sein.
Die Spielanleitung umfasst 4 DINA4-Seiten (eigentlich 3 + Einführung), die recht übersichtlich gestaltet sind. Ein zeitraubendes
Regelstudium ist also vor dem Spiel nicht wirklich erforderlich.. man kann recht schnell loslegen.. gerade bei ungeduldigen Spielrunden ein Riesenvorteil :o))
Das Spielmaterial ist ganz nett, obwohl mir die Plastikwaggons nicht wirklich gefallen. Hier hätte man doch schon auf das beliebtere
Holzmaterial zurückgreifen können. Vielleicht wollte man aber hier, wie auch durch den Riesenspielplan, eine weitere Ähnlichkeit zu "Transamerica" vermeiden.
Fazit:
"Zug um Zug" ist ein nettes und einfaches Familienspiel, welches den Kritikerpreis "Spiel des Jahres 2004" erhalten hat. Weiter zeigt sich die Tendenz, dass recht einfache Familienspiele diesen Titel erhalten. Die komplexeren Titel des Jahrgangs gingen wieder leer aus. Hier ist das Ziel wohl, das Thema "Brettspiel" wieder in die "breite Masse" zu bringen. Nicht desto trotz ist "Zug um Zug" ein gelungenes Spiel von "Days of Wonder". Allerdings machte es uns in unseren Spielrunden erst ab 3 Spielern richtig Spaß. Das Spiel zu zweit war nicht so prickelnd. Zwischenzeitlich ist das Spiel auch oft im Angebot zu finden, hier kann man bedenkenlos zugreifen.
(c)2004 Dirk Trefzger
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